»KUNST BEREICHERT MEIN LEBEN«: HEINER WEMHÖNER
Inspiriert durch die Begegnungen mit dem Sammler Lutz Teutloff und dem Gründungsdirektor des MARTa Herford Jan Hoet, erwarb Heiner Wemhöner Ende der 1990er- Jahre die ersten Kunstwerke. Die stetig wachsende Sammlung umfasst mittlerweile rund 1.600 Arbeiten. Während zunächst der Fokus vorrangig auf Malerei, Skulptur und Fotografie lag, öffnete sich das Interesse des Sammlers zunehmend auch der Videokunst. Einen wichtigen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung nimmt seit nunmehr anderthalb Jahrzehnten die chinesische Gegenwartskunst ein.
Ihren ersten bedeutsamen öffentlichen Auftritt markierte die Ausstellung „Einblicke - in die Sammlung Wemhöner" in den Berliner Osram-Höfen, mit der sich die Sammlung 2014 einem breiten Publikum vorstellte. Seither folgten Präsentationen wie u.a. die Deutschlandpremiere von Yang Fudongs 5-Kanal-Installation „New Women" (2018); die Videoausstellung „Hypervisuality" (2019), die auf Einladungen der Stadt Mailand in dem historischen Palazzo Dugnani im Zentrum der italienischen Metropole stattfand; „Focus China“ (2021) im Möchehaus Museum, Goslar und „Isaac Julien: Playtime“ (2023), im PalaisPopulaire, Berlin.
Neben den Ausstellungen ist es der Sammlung Wemhöner ein wichtiges Anliegen, die gesammelte Kunst an Institutionen auszuleihen und in Publikationen zugänglich zu machen.
Ein wichtiger Meilenstein für Heiner Wemhöners Beziehung zur zeitgenössischen Kunst und Architektur war die Planung und Realisierung des 2005 eröffneten Museums für zeitgenössische Kunst MARTa Herford, dessen Bau von Frank O. Gehry entworfen wurde. Als Vorsitzender des MARTa-Freundeskreises und Kuratoriumsvorsitzender der 2000 gegründeten Wemhöner Stiftung setzt er sich für das kulturelle Leben seines Wohn- und Firmenstandortes Herford ein.
Mit dem 2006 ins Leben gerufenen Projekt Fünf Tore / Fünf Orte sollen in den nächsten Jahren die fünf zerstörten mittelalterlichen Herforder Stadttore mit Werken von international agierenden Künstlern neu belebt werden. Den Auftakt bildeten die für das Bergertor entworfenen Safety Cones des amerikanischen Land-Art-Künstlers Dennis Oppenheim. Erweitert wird das Stiftungsprofil durch den MARTa-Preis der Wemhöner Stiftung, der 2013 gemeinsam mit dem künstlerischen Direktor des MARTa Herford, Roland Nachtigäller ins Leben gerufen wurde und ab 2014 alle 2 Jahre verliehen wird. Als Preisträger wählte ein wechselndes Expertengremium die Künstler Mutter Genth (2014), Simon Wachsmuth (2016), Peter Wächter (2018), Brigitte Waldach (2020) und Lena Henke (2022).
Bereits in der dritten Generation ist das Familienunternehmen Wemhöner Surface Technologies, mit Standorten in Deutschland und China, auf die Produktion von Maschinen und Anlagen für die Veredelung von Holzwerkstoffen spezialisiert. Auch in China verbindet Heiner Wemhöner geschäftliches, kulturelles und soziales Engagement miteinander, was ihm die 4,7-Millionen-Stadt Changzhou mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft dankte.
Interviews
- Der Ort spricht mitHeiner Wemhöner zu den Skulpturen seiner Sammlung
- Geschichten – erzählt oder verschwiegenHeiner Wemhöner im Gespräch
- West-östlich Ost-westlichHeiner Wemhöner im Gespräch über den Asien-Fokus seiner Sammlung
- Florenz, Shanghai und immer häufiger Berlin Heiner Wemhöner im Gespräch über die Anfänge und Perspektiven seiner Sammlung